Ein Kalender. Nur ein Kalender?

Nein, der Kalender erzählt eine 2020 Jahre alte und überaus spannende Zeitgeschichte. 

Als erster war es der römische Kaiser Gaius Julius Cäsar, der einen Kalender einführte, nach heutiger Berechnung im Jahre 46 vor Christus. Dieser wurde als der "Julianische Kalender"bezeichnet .

Schon damals wusste man aus langjährigen und dokumentierten Beobachtungen der Himmelskörper, dass ein Kalenderjahr 365 Tage haben sollte. Genau diese Zeit benötigt die Erde, um die Sonne einmal zu umkreisen. Übrigens ist ein Jahr 365 Tage und etwa 6 Stunden lang. 

Wir befinden uns, wie wir wissen im Jahre 2020 nach dem Jahre null der Zeitrechnung. Dieses Jahr null, also die Zählung der Jahre beginnt mit der Geburt Christi. Alles das, was vor diesem Jahre null geschah wird als "vor" der Zeitrechnung oder "vor" Christi Geburt beziffert. 

Aber warum ist ausgerechnet die Geburt Jesu Christi der Ausgangspunkt unserer heute immer noch gültigen Zeitrechnung?

Diese Gleichsetzung wurde erst im 6. Jahrhundert bestimmt. Das Jahr null wurde damit also erst mehr als 500 Jahre nach Kaiser Gaius Julius Cäsar mit der Geburt Christi zusammengelegt. Im Jahre 525 war es Mönch Dionysius Exiguus "der Kleine", der diese bedeutende Angleichung (nach heutigem Kalender) vorschlug. 

Dieser Mönch Dionysius hatte damals von Papst Johannes I. den Auftrag erhalten, die Daten der Osterfeste für die nächsten 95 Jahre zu berechnen, da diese nur noch für weitere 6 Jahre berechnet waren.

Die eigentliche Jahreszahl damals lautete 247 - es waren also erst 247 Jahre nach dem damaligen Jahre null vergangen. Doch diese Zählung der Jahre begann mit dem Amtsantritt von Kaiser Diokletian, dem eine Ära der Märtyrer folgte und eine brutale Christenverfolgung. Mönch Dionysius wollte die Zählung der Jahre nicht mehr mit der Erinnerung an einen, den Überlieferungen zufolge Gottlosen und Christenverfolger beginnen lassen. Also nutzte er seinen Auftrag und berechnete die Jahre gänzlich neu. Mönch Dionysius wählte einen neuen Nullpunkt der Zeitrechnung - jetzt die Geburt Christi. Zu dieser Zeit gewann das Christentum mehr und mehr an Bedeutung. 

Damals war jedoch nur ungenau überliefert, wann die Geburt Christi wirklich stattgefunden hatte. Also legte Mönch Dionysius die Geburt Christi exakt für den 25. Dezember seines Jahres -1- fest und nahm diese Geburt als Ausgangspunkt für seine neue Zeitrechnung. Das Prinzip des julianischen 365-Tage-Kalenders behielt er bei.

Heute datieren Wissenschaftler den Zeitpunkt der Geburt Christi übrigens 4 bis 7 Jahre früher.  

Diese Neuberechnung der Jahreszahlen anfangs nur für einen engen Kreis bestimmt und wurde nur in Rom angewendet. Nach und nach jedoch erhielt sie mehr und mehr Beachtung und verdrängte ab dem 10. Jahrhundert die anderen Kalender - zumindest in der christlichen Welt.

Im 16. Jahrhundert – nahm Papst Gregor XIII wiederum einige Änderungen am julianischen Kalender vor. Von da an wird die Zeitrechnung als gregorianischer Kalender bezeichnet. Dem gregorianischen Kalender liegt eine durchschnittliche Jahreslänge von 365,2425 Tagen zugrunde, der julianische bezieht sich auf 365,25 Tage. Dieser gregorianische Kalender galt fortan und gilt bis heute. 

Viel Spaß also an deinem Kalender 2020. 

Er ist in DIN A5 angelegt - 14,8x21cm - 250dpi. Einfach drucken und selbst freuen oder schenken. 

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